Bundeswehr startet Hilfsmittel-Abwurf über Gaza
- Sebastian Zangl
- 2. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Deutschland beteiligt sich mit der Bundeswehr erneut an einer Hilfsaktion für die hungernde Bevölkerung im Gazastreifen. Mithilfe von Flugzeugen setzen sie humanitäre Güter ab.

Am 28. Juni gab Verteidigungsminister Boris Pistorius den Befehl an die deutsche Luftwaffe, die Hilfsflüge so schnell wie möglich aufzunehmen. Abdullah II. hatte die internationale Gemeinschaft darum gebeten, bei einer koordinierten Luftbrückenoperation Unterstützung zu zeigen, um die humanitäre Situation in Gaza zu verbessern. Deutschland beteiligt sich mit 2 A400M Flugzeugen, welche in einer jordanischen Militärbasis beladen werden.
Bereits im vorigen Jahr beteiligte sich die Bundeswehr an solchen Hilfsaktionen, und warf in 39 Flügen 316 Tonnen Hilfsgüter ab. Aufgrund von besseren Transportmöglichkeiten wurde die Operation eingestellt. In den ersten beiden Flügen warfen die Flieger 34 Paletten mit 14 Tonnen Nahrungsmittel ab.
UN-Angaben nach steht der komplette Gazastreifen kurz vor einer Hungersnot. Israel blockierte über mehrere Monate hinweg die Lieferung von wichtigen Lebensmitteln in die Region, weil sie Druck auf die Hamas ausüben wollten.

Dazu Verteidigungsminister Pistorius: „In Gaza fehlt es in diesen Tagen vor allem an Nahrung und Medikamenten. Für viele Menschen – auch für viele Kinder - geht es ums nackte Überleben. Deswegen habe ich gemeinsam mit Bundeskanzler Merz und Außenminister Wadephul entschieden, dass wir – wie schon 2024 - dringend benötigte Hilfsgüter über Gaza abwerfen. Die so genannten „Air Drops„ sind anspruchsvoll und erfordern viel Expertise und Erfahrung. Mein Dank geht an unsere Spezialisten von Luftwaffe und Heer, die wieder einmal sofort zur Stelle sind. Klar ist auch: Die Flüge können nur einen sehr kleinen Teil dazu beitragen, um den Betroffenen vor Ort das Allernötigste zur Verfügung zu stellen. Meine Erwartungshaltung ist: Israel muss die umfassende humanitäre Versorgung der seit Monaten in Gaza akut leidenden Menschen sicherstellen. Wir müssen zusammen mit unseren Partnern erreichen, dass umgehend wieder große Mengen an Hilfsgütern und Nahrung die notleidenden Menschen erreichen.“
Außenminister Wadephul unterstreicht: „Wir lassen nichts unversucht, um den Menschen in Gaza zu helfen. Angesichts der absolut dramatischen Lage ist das Absetzen von Hilfsgütern über die Luft ein zusätzlicher Weg, dringend benötigte Hilfsgüter schnell zu den Notleidenden zu bekommen. Gleichzeitig arbeiten wir weiter unter Hochdruck daran, den etablierten humanitären Landweg mit den erfahrenen UNUnited Nations-Organisationen wieder aufzubauen, den die Luftabwürfe nicht ersetzen können. Klar bleibt: Nur über den Landweg können Hilfsgüter die Menschen in ausreichender Menge erreichen. Deswegen fordern wir in unseren Gesprächen die israelische Regierung dringend auf, den UNUnited Nations und den internationalen Hilfsorganisationen sicheren Zugang und vor allem auch sichere Verteilung zu ermöglichen."



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