China setzt Laser gegen deutsches Flugzeug ein!
- Sebastian Zangl
- 8. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Während einer EU-Mission gegen die Huthi-Miliz im Roten Meer hat China ein deutsches Flugzeug mit einem Laser ins Visier genommen. Das Auswärtige Amt hat daraufhin den chinesischen Botschafter einbestellt.

Ein deutsches Aufklärungsflugzeug der EU-Mission Eunavfor Aspides ist laut Angaben der Bundesregierung während eines Flugs von einem chinesischen Kriegsschiff per Laser ins Visier genommen worden. Wie das Auswärtige Amt im Onlinedienst X weiter mitteilte, wurde am Dienstag Chinas Botschafter wegen des Vorfalls einbestellt. "Die Gefährdung von deutschem Personal und Störung des Einsatzes sind vollkommen inakzeptabel", hieß es weiter.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, mit dem Lasereinsatz habe das chinesische Kriegsschiff "eine Gefährdung von Mensch und Material in Kauf genommen".
Der Einsatz des Aufklärungsflugzeugs wurde als Vorsichtsmaßnahme abgebrochen. Der Flieger landete sicher in der Basis des Kontingents in Dschibuti, die Besatzung sei wohlauf. Inzwischen habe das Flugzeug seinen Einsatz wieder aufgenommen.

Flugzeug wurde "angelasert"
Das deutsche Aufklärungsflugzeug sei bei einem Routine-Einsatzflug von dem chinesischen Kriegsschiff "ohne Grund und vorherige Kontaktaufnahme angelasert" worden, erklärte der Ministeriumssprecher weiter. Das chinesische Schiff sei zuvor schon mehrfach in dem Seegebiet angetroffen worden.
Bei dem von dem Laser-Vorfall betroffenen Flugzeug handelt es sich den Angaben zufolge um eine sogenannte Multi-Sensor-Plattform (MSP). Die Maschine sei seit Oktober an Eunavfor Aspides beteiligt und trage als "fliegendes Auge" der Mission maßgeblich zur weiträumigen Aufklärung des Seegebiet bei, erläuterte der Sprecher. Die MSP wird demnach von einem zivilen Dienstleistungsunternehmen betrieben. Allerdings ist Personal der Bundeswehr an dem Einsatz der Maschine beteiligt.
Was ist Eunavfor Aspides?
Mit der Operation Eunavfor Aspides soll "die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden wiederhergestellt und gewahrt werden". Spezifisch geht es darum, die Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz abzuwehren. An der Operation nehmen rund 700 deutsche Streitkräfte teil. Ende Januar verlängerte der Bundestag die deutsche Beteiligung an der Mission.
Die Huthis greifen regelmäßig Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an. Die Miliz betrachtet sich zusammen mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas und der Hisbollah im Libanon als Teil der vom Iran geführten "Achse des Widerstands", die sich gegen Israel und die USA richtet.



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