Generalinspekteur fordert Musterung aller jungen Männer!
- Sebastian Zangl
- 3. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Generalinspekteur der Bundeswehr spricht sich bei der Wehrpflichtdebatte für die Musterung aller jungen Männer aus. Carsten Breuer setzt auf Freiwilligkeit und will den Wehrdienst attraktiver machen.

Carsten Breuer spricht sich gegen das vorgeschlagene Losverfahren bei der Wehrpflicht aus. Stattdessen fordert er die Musterung aller jungen Männer, sodass im Verteidigungsfall keine Zeit verloren geht.
"Aus militärischer Sicht ist es entscheidend, dass jeweils der gesamte Jahrgang gemustert wird. Nur so wissen wir, wer zur Verfügung steht und auf wen wir im Verteidigungsfall, den wir verhindern wollen, zugreifen könnten", sagte Breuer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Niemand könne heute mit Gewissheit sagen, wie die sicherheitspolitische Lage in den nächsten Jahren aussehe, warnte Breuer, der ranghöchste Soldat der Bundeswehr ist.

Der Generalinspekteur geht sogar davon aus, dass das Prinzip der Freiwilligkeit zu mehr Soldaten führen würde. Eine Einberufung nach Losverfahren hätte den Nachteil, dass die am Wehrdienst Interessierten womöglich nicht kommen könnten.
"Dabei kommt es vor allem darauf an, dass wir einen Wehrdienst haben, der sinnstiftend und attraktiv ist", sagte er. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius will eine flächendeckende Musterung aller jungen Männer.
Sollte die Zahl der Freiwilligen nicht ausreichen und eine verpflichtende Einberufung durch Kabinett und Bundestag beschlossen werden, "würden wir diejenigen heranziehen, die besonders qualifiziert und motiviert sind", sagte Breuer.

Der Bundestag berät derzeit über ein neues Wehrdienstgesetz, das am 1. Januar in Kraft treten soll.
SPD und Union hatten vorgeschlagen, eine Wehrpflicht per Losverfahren einzuführen und, wenn nötig, später auch per Zufallsauswahl für einen Pflichtdienst heranzuziehen, wenn die Freiwilligenzahlen zu gering bleiben.
Die Bundeswehr benötigt nach eigenen Angaben 260.000 aktive Soldatinnen und Soldaten sowie 200.000 Reservisten, um den Anforderungen der NATO gerecht zu werden. Derzeit hat sie etwa 180.000 aktive Soldatinnen und Soldaten.



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