Habeck will kein TV-Duell gegen Weidel
- Sebastian Zangl
- 18. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, wird nicht an einem TV-Duell mit der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel teilnehmen. Dies bestätigte sein Wahlkampfsprecher gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden“, so der Sprecher. Trotz dieser klaren Absage hätten ARD und ZDF dennoch eine Einladung ausgesprochen und mit einer Pressemitteilung Fakten geschaffen. „Warum das zwei Monate vor der Wahl verkündet werden musste, ist unverständlich“, kritisierte der Sprecher weiter. Damit würden ARD und ZDF in einen „extrem kurzen, intensiven und vor allem offenen Wahlkampf eingreifen.“

Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den Unions-Kandidaten Friedrich Merz (CDU) zu einem TV-Duell am 9. Februar eingeladen. Neben diesem Termin ist ein weiteres Duell zwischen Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) geplant, wie die Sender mitteilten. Beide Politiker seien bereits angefragt worden. Auch der private Sender RTL will Scholz und Merz zu einem Schlagabtausch am 16. Februar zusammenbringen. Zudem plant RTL weitere Gespräche mit den Spitzenkandidaten anderer Parteien, um zusätzliche Duell-Kombinationen zu ermöglichen.

Der Wahlkampfsprecher von Robert Habeck übte Kritik an den Plänen von ARD und ZDF. Angesichts der positiven Umfragewerte für Habeck forderte er, die Entscheidung zu überdenken. "Zur Erinnerung: Zum gleichen Zeitpunkt vor der Wahl 2021 lag die SPD in den Umfragen weit zurück - und dennoch planten ARD und ZDF von Anfang an ein Triell." Auch Alice Weidel, die Vorsitzende der AfD, äußerte sich kritisch zu den Planungen. Ein Sprecher von ihr sagte der "Bild": "Dass die AfD als Partei mit den aktuell zweitbesten Umfragewerten wieder in Ameisen-Runden verschwinden soll, werden wir juristisch prüfen."
Die ARD verteidigte ihr Konzept. "Es handelt sich um zwei gleichwertige Duelle, die beide zur Prime Time gesendet werden sollen", erklärte der Sender gegenüber der Nachrichtenagentur dpa und fügte hinzu: "Es stimmt nicht, dass sich der Spitzenkandidat der Partei Bündnis90/Die Grünen, Robert Habeck, bereits vor der schriftlichen Einladung von ARD und ZDF förmlich gegen eine Teilnahme ausgesprochen hätte."



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