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München: Afghane rast mit Auto in Menschenmenge rein - 30 Verletzte

  • Autorenbild: Sebastian Zangl
    Sebastian Zangl
  • 14. Feb.
  • 2 Min. Lesezeit

In München ist ein afghanischer Asylbewerber mit seinem Auto in eine Demonstration gerast, viele Menschen wurden verletzt.

Am Donnerstagvormittag lenkte ein Fahrer sein Auto in eine Menschenmenge in München. Die Polizei teilte mit, dass viele verletzt seien. Der Ministerpräsident von Bayern, Markus Söder (CSU), erklärte in seinem ersten Statement vor Ort, es handele sich mutmaßlich um einen Anschlag. Genaueres müsste ermittelt werden.

Am Abend sprach die Polizei von mindestens 30 zum Teil schwerverletzten Personen. Der Fahrer, ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan, sei bereits festgenommen. Die Ermittlungen habe die bayerische Zentralstelle für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen, da Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund vorlägen, wie die Polizei mitteilte.

In eine Demonstration von Verdi gefahren

Gegen 10:30 (Ortszeit) fuhr der Mann vorbei an einem Polizeiwagen in die Demonstration der Gewerkschaft Verdi. Der Vorfall ereignete sich am Stiglmaierplatz zwischen Dachauer- und Seidlstraße, unweit vom Hauptbahnhof.

Innenminister Hermann: Tatort sei zufällig ausgesucht worden

Laut dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) steht die Tat wohl in keinem Zusammenhang zu der bis Sonntag stattfindenden Münchner Sicherheitskonferenz. Auch die Verdi-Demonstration sei wohl "eher zufällig" ausgesucht worden.

Was man über den Tatverdächtigen weiß:

Der Tatverdächtige Farhad N. wurde 2001 in der afghanischen Hauptstadt Kabul geboren. 2016 kam er als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland. Nach dpa-Informationen habe er sich zuerst in Italien aufgehalten. Wenige Wochen nach seiner Ankunft in Deutschland soll er schließlich seinen Asylantrag gestellt haben. Nachdem dieser abgelehnt wurde, reichte er im September 2017 eine Klage dagegen ein - ohne Erfolg. Im Herbst 2020 sei der Verdächtige ausreisepflichtig gewesen, doch nur ein Jahr später erließ man seinen Duldungsbescheid, und im Oktober bekam er eine Aufenthaltserlaubnis. Später besuchte der Mann eine Schule, machte eine Berufsausbildung und arbeitete für 2 Sicherheitsfirmen als Ladendetektiv.

Den Verfassungsschutzbehörden im Bund und in den Ländern war er nach Angaben von Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind, bislang nicht als Extremist bekannt. Es gebe allerdings Hinweise auf eine möglicherweise islamistische Gesinnung. Die Ermittler prüfen Social-Media-Profile des Mannes auf entsprechende Postings.

(wir beziehen uns im oberen Abschnitt auf Informationen der SZund dpa)

Wie äußert sich die Politik?

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich bestürzt über die Tat und versprach, den Mann schnell in sein Heimatland abschieben zu wollen. "Wer hier keine deutsche Staatsangehörigkeit hat und Straftaten dieser Art begeht, der muss auch damit rechnen, dass wir ihn aus diesem Land wieder zurückbringen wegbringen und ihn abschieben", sagte Scholz am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Klartext". Das gelte ausdrücklich auch für den Tatverdächtigen, betonte Scholz. "Denn wir werden ihn sicherlich verurteilt sehen von den Gerichten und noch bevor er das Gefängnis verlässt, wird er dann auch in sein Heimatland zurückgeführt werden" versicherte der Kanzler. Dieses Vorgehen sei aktuell zwar "nichteinfach", aber es werde dann umgesetzt, sagte Scholz. Deutschland organisiere auch jetzt schon Abschiebeflüge nach Afghanistan.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Abend im ZDF, der Tatverdächtige sei "wohl bislang eher unauffällig" gewesen. "Er war nichtausreisepflichtig." Weiter meinte Söder: "Und auch bisherige extremistische Hintergründe sind jedenfalls nicht auf den ersten Blick so leicht erkennbar." Deshalb müsse jetzt weiter ermittelt werden, was der Grund für die schlimme und furchtbare Tat sei.

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