Nagra findet passenden Ort für Atommüll-Endlager
- Sebastian Zangl
- 11. Sept. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) der Schweiz hat einen passenden Ort für ein Atommüll-Lager gefunden. Die Lagerung radioaktiver Abfälle soll im Gebiet Nördlich Lägern in der Gemeinde Stadel entstehen, in der Nähe der Deutschen Grenze und zum Baden-Württembergischen Hohentegen. Der Chef der Nagra sagte, dass ein perfekter Platz für das Endlager gefunden worden ist, der Grund sei die Geologie der Region. Es wird eine ausführliche Begründung am Montag bei einer Pressekonferenz in Bern geben.
Unter der Erde wird ab 2050 das Endlager sein, wo Hochradioaktive Brennelemente aus Atomkraftwerken, kontaminierter Schutzkleidung, Rohre und Isolationsmittel der AKW's gelagert werden. Dazu kommen noch Abfälle aus Forschung, Medizin und Industrie.
Ein geeigneter Ort für das Atommüll-Endlager wurde bereits vor Jahrzehnten gesucht. Drei Standorte lagen zur Auswahl, alle befinden sich in der Nähe zur Deutschen Grenze am Hochreihn. Seit 1980 wurde in verschiedenen Standorten der Schweiz gebohrt, um geologische Erkenntnisse über das Land zu bekommen. Jetzt ist festgestellt worden dass in Nördlich Lägern der Schieferton ein geeignetes Material ist, um radioaktives Material über Hundertausende Jahre sicher einzuschließen.
Die Standortauswahl ist nicht der letzte Schritt. Ende des Jahrzehnts, also 2030, muss die Schweizer Regierung noch die verbindliche Entscheidung treffen, daraufhin muss das Parlament zustimmen. Es könnte noch eine Volksabstimmung geben. Sollte diese gegen den Standort entscheiden, muss die Suche nach einem Standort wieder von vorne losgehen.
In Baden-Württemberg sorgen sich die Gemeinden in Grenznähe um das Trinkwasser, so der Regionalverband Hochreihn-Bodensee. Das baden-württembergische Umwelt- und Energieministerium sagte, dass wenn der sicherste Standort in Grenznähe liegt, könne man das akzeptieren. Die Umweltministerin von Deutschland Thekla Walker sagte das Deutschland die Region Nördlich Lägern auf ihre Sicherheit überprüft wird. Baden-Württemberg wird weiterhin auf die sichersten Standorte drängen und die besten Transportkonzepte und Sicherheitskonzepte einfordern.
Der bisher eingefallene Atommüll der Schweiz wird in Hallen an der Erdoberfläche gelagert, und in zwei Zwischenlagern. Seit 1969 werden in der Schweiz Atomkraftwerke betrieben. Zurzeit ist eins stillgelegt und vier andere sind noch im Betrieb.
Zuvor wurde die Option Nördlich Lägern verworfen, die Idee ist jedoch jetzt wieder aufgenommen worden.
Bild von Tagesschau



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